Wollte nur Bescheid geben, dass meine Antworten sich momentan aufgrund der Schule und der Hitze um ein paar Tage verzögern können ^^

@Zwielichtdrache (btw ich antworte vermutlich morgen bzw. heute ^^) & @Nadelschweif
@Marderjunges

Ich nickte begeistert, stolz darauf von @Zwielichtdrache gelobt zu werden, ohne dessen kurzes Innehalten zu bemerken. Selbst mein Vater fand meine Kletterkünste so großartig, dass er sie lobte! Das bewies nur, wie toll ich schon war im Gegensatz zu all den anderen Jungen! Ich war eben kein Schwächling! "Ja, ich muss nur weiter üben, so wie Aschenstern gesagt hat", meinte ich ehrgeizig. Es dauerte zwar noch einen ganzen vollen Mond bis ich endlich Schüler werden konnte - eine viel zu lange Zeit, wenn es nach mir ging -, aber spätestens zu dem Zeitpunkt meiner Zeremonie MUSSTE ich den Wall überwinden können, sonst wäre ich nicht besser als irgendeine dieser weichen Räuberkatzen! "Ich glaube, er hat mich... gelobt?", in einen raren Moment der Nachdenklichkeit versinkend neigte ich meinen Kopf zur Seite und dachte zurück an die Worte des Anführers, jedoch nicht für sonderlich lange, ehe ich wieder bestätigend nickte, "Ja, er hat mich gelobt. Er hat mich stark genannt!" Das hörte sich doch wie ein Lob an! Oder nicht? Egal. Ich fand jedenfalls, dass es eines war. Außerdem musste ich im Gegensatz zu meinen Geschwistern auch nicht die Jungenprüfung bestehen, anders als dieser dämliche Krieger von vorhin gesagt hatte, also war das auch eine Art Lob! Wo wir schon bei dem weiß-grauen Kater waren... "Naja...", ich zögerte ein wenig. Ich schämte mich nicht dafür den Krieger, dessen Namen ich noch immer nicht wusste und auch nicht wissen wollte, so angefaucht zu haben, aber mein Vater sah das vielleicht anders. Selbst meinem jungen Selbst war mittlerweile aufgefallen, dass er etwas anders war als die normalen VulkanClan-Katzen und selbst wenn es nicht daran lag, Aschenstern hatte mich ja auch ein wenig getadelt. Auch wenn ich glaubte, dass er das nur getan hatte, weil wir zu laut waren. "Er hat gesagt, ich sollte respektvoller zu jemanden sein, der vielleicht mein Mentor werden könnte", gab ich mit leicht angelegten Ohren zu, jedoch ohne wirklich Reue zu zeigen.

Das hatte ich irgendwie schon seit geraumer Zeit erwartet, wenn auch eher unterbewusst, sodass der Schock, der wohl auf meinem Gesicht erscheinen sollte, ausblieb. "Oh", mein Gesichtsausdruck blieb blank, während ich aus dem Augenwinkel Bluthatz beobachtete, der gerade ein helles und ein dunkles Bündel aus der Kinderstube holte, "Okay." Ich hatte keinen Zweifel daran, dass meine Geschwister die Prüfung nicht überleben würden, aber sie waren schwach, also war es in Ordnung. So würden sie nur Ballast für den Clan sein. Und für mich. Traurig? Bei den Worten des Anführers spitzte ich die Ohren aufmerksam und gleichzeitig unverstehend, dennoch nickte ich gehorsam. Wieso sollten sie traurig sein? Sollten sie nicht dankbar dafür sein? Die beiden wären schließlich sowieso irgendwann gestorben. Außerdem hatten sie ja noch mich, ich war... Ja, ich war stark! Sie konnten stolz auf mich sein, anstatt den beiden unnötigerweise hinterherzutrauern! Triumphierend schoss ich @Whitestorm einen seitlichen Blick zu, wie um zu sagen: Hast du gehört was er gesagt hat? Von wegen, ich würde die Jungenprüfung nicht bestehen! Ich konnte den Versuch nicht unterlassen, das dem weiß-grauen Krieger reinzuwürgen. Wie gefiel ihm das, hm?
Eilig, bevor meine kurzzeitige Ablenkung hoffentlich bemerkt wurde, richtete ich meinen Blick wieder auf Aschenstern und nickte eifrig, "Ich werde mein Bestes geben!" Nicht, dass ich sonderlich viel anderes zu tun hatte, besonders jetzt, nachdem Rattenpfote fort war und ich ihn wahrscheinlich nie, nie wieder sehen würde. Aber an dem Hang, der das Lager umgab, klettern zu üben war sowieso immer spaßig. Man konnte mir meinen noch andauernden Enthusiasmus über das vernommene Lob ansehen und ich war bereit jeden Moment hochzuspringen um seinen Worten Folge zu leisten und zu meinen Eltern zu flitzen, doch bei dem plötzlichen Tadel zuckte ich leicht zusammen. Zuvor hatte ich mir nicht wirklich irgendwelche Gedanken darüber gemacht, aber er hatte wohl alles mitbekommen. Wie laut waren wir überhaupt? Laut genug um von Aschenstern gehört zu werden, wie ich mit einem unglücklichen Ohrenzucken bestätigen musste. Ich wagte nicht zu widersprechen, schließlich hatte er ja irgendwie Recht, er war der Anführer, aber alleine schon der Gedanke Whitestorm als Mentor zu bekommen war furchterregend. Mit dem als Mentor würde ich eher verrückt, als ein echter Krieger werden! Wie um diesen natürlich nicht laut ausgesprochenen Gedanken, schließlich war Aschenstern noch in der Nähe, zu unterstreichen schoss ich dem riesigen, hellen Kater noch einen letzten, giftigen Blick zu, ehe ich schließlich davon wirbelte und quer durch das Lager auf die beiden Gestalten zu, die ich vor ein paar Sekunden schon entdeckt hatte und die @Zwielichtdrache und @Nadelschweif darstellten.

Ah, wie nervig. Erst nachdem ich mich zum Gehen gewandt hatte, bemerkte ich die frische Wunde an meiner Unterlippe und hielt inne, um mir mit der rauen, rosanen Zunge das wenig geronnene, metallische Blut wegzulecken. Schon seit einer Weile versuchte ich mir die Angewohnheit, mir die Lippen aufzukauen, wenn ich aufgeregt oder nachdenklich war, abzugewöhnen, aber... dann musste ja @Whitestorm auftauchen! Dass dieser eigentlich gerade planen mir einen Hieb zu versetzen und nur durch die Anwesenheit des Anführers davon gehindert wurde, merkte ich nicht, vermutlich zu Gunsten des weißen Kriegers, sonst hätte ich es ihm definitiv später heimgezahlt. Dass ich unseren Streit überhaupt wirklich angefangen hatte, war mir schnuppe. Er hatte mich gereizt, nachdem ich sowieso schon mies gelaunt war, also trug er für mich schuld.
Als sich schließlich ein großer Schatten über mich legte, hob ich verwundert den Kopf. Überraschung zeigte sich auf meinem Gesicht, als ich die mir vertraute Figur erfasste. Sonderlich viel hatte ich nie mit ihm geredet, aber er war stark und einfach großartig und das fand ich toll, weshalb ich ihn oft mal beobachtete. "Oh... hallo, @Aschenstern ", begrüßte ich den großen Kater höflich, er war in etwa so groß wie mein Vater, wie ich feststellte, und mit deutlich mehr Respekt als ich zuvor dem weiß-grauen Krieger gezeigt hatte, den ich jetzt dafür praktisch ignorierte. Er ging mir immer noch gehörig auf die Nerven, aber der Anführer war jetzt weitaus wichtiger. Wieso war er zu uns, nein, zu mir gekommen? Vielleicht... Ging es etwa um meine Geschwister? Mein grüner Blick huschte kurz zu der Kinderstube, deren Eingang mein Bruder und meine Schwester schon eine lange Zeit nicht mehr überschritten hatten, ehe er sich wieder voller vergeblich unterdrückter Neugierde auf Aschenstern richtete.

@Whitestorm
"Nein, darf man nicht", entgegnete ich beinahe knurrend und entgegnete seinen Blick starrsinnig. Erst mich anstarren wie ein verfluchter Todesschatten auf der Lauer und dann sich aufregen, weil er ertappt wurde, oder was?! Das hatte meine Laune ja schon deutlich nach unten befördert, aber das was er als Nächstes von sich gab, provozierte mich sogar noch mehr. WAS?! "Ich bin NICHT KLEIN", dieses Mal fauchte ich zurück und zwar merklich gereizter als zuvor. Wie konnte er mich KLEIN nennen? Ich war sogar größer als meine Altersgefährten! Ich war definitiv kein Winzling! Nur ein kleines Stück übriggebliebene Rationalität, das mir sagte, dass ich niemals einen Kampf gegen den riesigen Krieger gewinnen würde, hielt mich davon ab, dass ich mich auf ihn stürzte, alleine schon für diese Bemerkung. Meine Geduld war noch nie sonderlich groß gewesen, aber jetzt gerade steigerte ich mich auch ziemlich hinein. "Ein toller Krieger, dessen Name ich nicht mal kenne - bist du irgendwie wichtig oder so, dass du dich so aufplusterst?"

Mit hüpfenden Sprüngen kletterte ich die erdige Wand hoch, die unser Lager von allen Seiten umringte. Lockere Steinchen und Dreck verloren unter meinen Pfoten ihren Halt und purzelten in die Tiefe - auch wenn die nicht sonderlich tief war, höchstens zwei oder drei Schwanzlängen. Weiter kam ich nie. Entweder weil ich nicht wusste wie ich weiter hochklettern sollte oder weil ich abrutschte und zurück nach unten auf den Boden purzelte. Genau wie in diesen Moment. "Ah-", meine Beine glitten unter mir weg, so wie auch der sowieso schon für mich zu steile Grund und wer mich gerade beobachtete, konnte sehen wie ein kleiner dunkler Ball an Dreck und Fell den Hang hinabkullerte und schließlich für ein paar Sekunden liegen blieb, ehe er wieder voller Energie aufsprang. Begeisterung leuchtete in meinen Augen auf. Egal wie oft ich das machte, es war immer wieder aufregend! Vielleicht nicht so aufregend wie einem Todesschatten zu begegnen, aber für mich momentan gut genug. Es gab ja sonst auch nicht so viel tolles, das man alleine im Lager tun konnte.
Den Schmutz in meinem Fell vollkommen ignorierend machte ich mich wieder daran den Hang zu entklimmen. Mein Enthusiasmus war mir wortwörtlich anzusehen, wie ich so ohne Pause immer wieder raufkletterte und -hüpfte und dann wieder nach unten kullerte. Manchmal gelangte ich sogar höher als nur ein paar Schwanzlängen! Ich konnte das den ganzen Tag so machen! Aber irgendwann klammerte ich mich mit den Krallen an eine ungewöhnlich dicke Wurzel, die in etwa der Kopfhöhe eines großen Kriegers aus der Erdwand herausragte, und blickte zur Kinderstube. Obwohl ich kein Problem damit hatte mich alleine zu beschäftigen, ärgerte es mich, dass mein Bruder bei unserer letzten Runde Raufen einfach zusammengebrochen war und seitdem die Kinderstube und auch sein Nest nicht mehr verlassen hatte. Und meine Mutter hatte mir auch verboten ihn wieder mit nach draußen zu nehmen! Mit wem sollte ich mich denn sonst raufen?! Meine Schwester Lichterjunges war ja schon immer unnötig zerbrechlich gewesen, aber Rattenjunges hatte zumindest einigermaßen mit mir mithalten können, wenn ich ihn antrieb und mitzog. Es machte Spaß mit ihm zu raufen! Sonst gab es ja auch nicht wirklich Junge im Clan, mit denen ich das tun konnte. Die waren alle entweder zu schwach oder zu dumm, meiner Meinung nach jedenfalls, was ich mit einem verächtlichen Schnaufen kommentierte.
Die frische Wunde unter meinem linken Auge brannte immer noch wenn ich an unseren letzten kleinen, spielerischen Kampf zurückdachte. Ein ungeschickt platzierter Ast war dank eines Stoßes meines Bruders ganz knapp an meinem Auge vorbeigeschrammt, hätte mir dieses dabei fast ausgestochen, aber es hatte mich nicht sonderlich interessiert, sondern alles eigentlich noch aufregender für mich gemacht! Es war ja auch nicht die erste Verletzung, die ich mir beim Raufen zugezogen hatte und die hatte mich genauso wenig interessiert! Nur galt das wohl nicht für meine Geschwister. Unmittelbar danach war Rattenjunges kollabiert und jetzt durfte ich mich alleine beschäftigen. Und das alles nur wegen ihm. Schwächling! Ich rümpfte die Nase und schwenkte meinen Kopf herum zum Heilerbau, in dem ich eine Weile vorher meinen Vater hatte verschwinden sehen, direkt nach dem Jungen, das die Prüfung heute bestanden hatte. Im Gegensatz zu Rattenjunges war dieses sogar richtig mutig und stark. Aber nur wenn man es mit meinem Bruder verglich. Oder meiner Schwester. Keines meiner beiden Geschwister würde die Jungenprüfung überleben, so schwach wie die beiden waren und irgendwie hatte ich schon eine Vorahnung, dass es bald so weit kommen würde, wenn sie auch weiter schwach blieben. Der Clan behielt keine Schwächlinge. Und ich, der ich meine Geschwister weder hasste, noch liebte, mochte diese Vorstellung. Vielleicht konnten mir meine Eltern dann mal einen Bruder machen, der nicht so fragil war und mit dem ich richtig raufen konnte. Erneut schnaubte ich bei der Erinnerung daran, wie Rattenpfote das letzte Mal keuchend und wie wild zuckend zusammengesackt war, wie ein sterbendes Stück Beute, und grub die Krallen in die Wurzel, die wohl ein wenig zu klein für meinen großen Körper war, aber dennoch meinem Gewicht irgendwie standhielt, meinen grünen Blick weiterhin auf den Heilerbau fixierend. Ich wartete nur darauf, dass mein Vater, Zwielichtdrache, daraus hervorkam und ich ihm zeigen konnte, wie weit ich schon hochklettern konnte!

blubb