Ich zuckte ein wenig mit den Ohren und nickte dann, wartete bis Mond sich ihren Teil der Beute genommen hatte, ehe ich das Holz mit der Beute zum Frischebeutehaufen schob. ich selber schnappte mir eine der doch recht kleinen Garnelen und tappste dann zur Kinderstube. Ich freute mich darauf mit den kleinen zu Kuscheln und zu spielen. Vorsichtig steckte ich meinen Kopf in den Bau und nuschelte, da ich die Garnele im Maul hielt, ein "Der großsche Onkel ischt da!" hinein.
Ich schob, während Mond das Holz zog. So schafften wir die gesamte Beute unseres Ausflugs weit auf den Strand hinauf. Dort erst setzte ich mich und begann mehr oder weniger notdürftig mein Fell zu putzen. Schmutz hatte mich noch nie besonders gestört. Außerdem hatte das Meer das meiste aus meinem Fell hinaus gespült. "Wir sollten alle zum Abendessen zusammen rufen. Dann kann uns die Patrouille auch gleich alles erzählen..oder nicht?"
Ich sah nur ab und zu zur Seite, wenn Mond auf Tauchgang ging und paddelte dann immer wartend auf der Stelle. Die Muscheln leisteten dem Fisch, den Garnelen und auch Krabben wohl rasch Gesellschaft. Ich schnurrte zufrieden und paddelte dann schneller, als wir uns dem Lager näherten. Irgendwie freute ich mich darauf den anderen unsere Beute zu zeigen und von dem wenn auch kurzen Ausflug zu erzählen.
Gemeinsam mit Mond schob ich das Treibholz mit unserer Beute, bis dieses auf dem Wasser zu treiben begann. Kraftvoll packte ich es mit dem Maul um so meine Pfoten frei zu haben um im Wasser paddeln zu können und zugleich das Holz still genug zu halten dass die Beute nicht herunter fallen würde. So schwammen Mond und ich wohl Seite an Seite, während wie in dem eher flacheren Wasser die Riffe zu umrunden begannen, auf unserem Weg ins Lager.
Krabbe Ich sah zwischen dem Treibholz und unserem Weg hin und her "Wenn wir uns durchs Wasser bewegen wird es einfacher, dann kann ich es vor mir her schieben. Wenn du magst kannst du den Fisch auch darauf ablegen. Zusammen schieben und tragen wird sicher einfacher" antwortete ich dann ehrlich. Ich war froh dass wir soviel Beute hatten machen können, damit würden wir den Frischbeutehaufen weiter aufstocken. Außerdem boten Fisch und Krabben Eiweiße, welche den Jungen beim bilden von starken Knochen und Muskeln helfen würden.
Ich lief nicht durch den Sand, nein ich ROBBTE! Ich liebte das Gefühl wie der warme Sand durch mein Fell strich - auch wenn ich mich anschließend wie ein nasser Hund schüttelte. Lächelnd sah ich Mond nach, wie sie im Riff nach Fischen tauchen ging. Ich derweil hopste über das Watt und suchte eifrig nach den Stellen, wo ich wusste dass sich dort Krabben versteckt hielten. Auch lauschte ich zugleich. Bald schon flogen mal hier mal dort Schlammbrocken nur so um meine Ohren, wenn ich eifrig meine Beute ausgrub. Selbst zwei große Garnelen fanden sich neben zwei Strandkrabben bald auf dem Rücken liegend auf dem Morast wieder und waren schnell getötet. Nun wurde es jedoch schwerer die Beute zu tragen, weshalb ich jedes Tier einzeln zum Strand zurück trug und dort nach einem Stück Treibholz suchte. Kaum gefunden legte ich meine Beute auf dem heran geholten Holz ab und wartete dann auf Mond. "Wie es aussieht haben wir reiche Beute gemacht!" Strahlte ich ihr entgegen. Meine Beutetiere mochten bei weitem nicht so groß sein wie ihre, und auch weniger Fleisch abwerfen, doch dafür waren sie ebenso nahrhaft.
Ich schnurrte und folgte Mond dann, nachdem ich noch einen kurzen Moment in die Ferne geblickt hatte. Der Abstieg erschien mir ungefährlicher als der Aufstieg, auch wenn ich mit meinen breiten Pfoten dennoch aufpassen musste wohin ich trat. Die Lockung des Strandes kam uns immer näher. Ob es dort auch Krabben im Morast gab? Immerhin waren wir schon eine Weile unterwegs, also dürfte sicher auch bald Ebbe sein. Vorfreudig wippte mein Schweif hin und her.
Ich nickte auf Monds Worte hin, als sie meinte dass ich die Jungen, welche ich im Territorium fand zum Clan bringen solle. Wir beide waren uns sichtlich einig, dass Junge nicht allein gelassen werden sollten. "Nicht nur der Körper sollte stark sein, auch der Geist" Murmelte ich, ehe ich einen kurzen Moment hopste und Mond dann anlächelte "Ja gehen wir! ich bin schon gespannt was es noch so zu sehen gibt!"
Ich legte die Ohren an. Warum nur musste meine Mimik auch so verräterisch sein? "Was ist, wenn eines der Jungen in unser Territorium stolpert? Ich meine..irgendwie gesagt bekommen zu haben dass wir jedem Jungen helfen.. " Wer wusste ob es nicht doch möglich war Jungen herüber zu locken und diesen so einen sicheren Ort zu bieten? Ich rollte mich auf die Seite und sah Mond so nun an, fast schon mit einem trägen Ausdruck. Doch wer mich kannte wusste, dass gerade die Wildkatze in mir eine Herausforderung sah. Doch ich wusste dass es unklug war den Worten von Mond zuwider zu handeln. " Sollten die Jungen herkommen, werde ich mich um sie kümmern und sie beschützen!" Setzte ich dann fest an und stand auf, plusterte mich auf. "Dann lernen sie auch, wie schön es sein kann nicht nur BEI anderen zu leben, sondern auch MIT ihnen!" Ich sah Mond fest an.
Durch Monds Ausweichen schlitterte ich einen Moment über den Boden und plumpste dann hin, nur um kurz bedröppelt drein zu schauen. Dann rollte ich mich auf den Rücken und blickte so Kopfüber zu dem Berg, auf welchen Mond deutete. Aufmerksam lauschte ich ihren Worten "Die Heimat der Monster" brummte ich dann halblaut. Ob ich wohl mal versuchen sollte zu dem rauchenden Berg zu gelangen um die Jungen, welche dort ausgesetzt wurden zu uns in Sicherheit zu bringen? Dass meine Gedanken nicht besonders vernünftig waren - wenn man bedachte dass die Clans einen trügerischen Frieden zu haben schienen - schien mir nicht bewusst zu sein.
Meine Augen leuchteten sichtbar, während ich derart nahe an den Rand der Klippe trat, dass man Angst bekommen könnte, dass ich herabfallen würde. "Oh! Ich glaube von hier kann man das Lager sehen! " Entfuhr es mir aufgeregt. Wild peitschte mein Schweif hin und her. Meine Pfoten kribbelten vor Aufregung, und ich konnte mir schließlich einen Laut nicht verkneifen. Dieser klang wie das verzückte Aufmaunzen eines Kätzchens, welches etwas Neues entdeckt hatte. Mit einem brummigen Schnurren trat ich von der Kante zurück und sprang Mond verspielt an, darauf achtend dass meine Krallen eingezogen blieben und ich ihr nicht weh tat.
Krabbe Ich legte die Ohren an, als Mond erzählte wie die Jungen im Vulkanclan behandelt wurden. "Was für Monster.." Murmelte ich halblaut. Bisher hatte ich nur hier und da etwas über den anderen Clan gehört, aber wirklich viel hatte niemand erzählen können oder vielleicht auch nicht wollen. Ich begriff langsam warum. Als Mond begann den Pfad zu erklimmen murrte ich leicht. Ich war nie besonders gut im Klettern gewesen - nicht zuletzt da ich ja nicht gerade der leichteste war. So hatte ich merklich Mühe mich auf dem Pfad zu bewegen, meine Flanke dicht an die felsige Wand drückend, aus Angst hinab stürzen zu können. Als wir jedoch auf dem Ende der Klippen ankamen weiteten sich meine Augen. "Wow! Was für eine Aussicht! " soweit oben war ich eindeutig noch nie gewesen. Der Wind zog leicht an meinem etwas längerem Fell, doch das gefiel mir irgendwie.
Ich schnurrte leicht. Schon immer hatte ich meine Gefühle offen gezeigt - seien es gute wie schlechte gewesen. "Meine Mutter hat uns auch recht schnell fort gejagt..ich weiß nicht mal mehr wie alt wir damals waren. Nur dass wir bereits jagen und so für uns selber sorgen konnten." Ich sah ernst drein "Es ist wichtig, dass die Jungen, welche in der Wildnis geboren werden oder leben schnell lernen für sich selber zu sorgen. Gerade mit all den Fressfeinden oder Raubtieren die einem nach dem Leben trachten." Nickte ich dann "Daher werde ich alles tun um zu helfen, dass die jungen des Clans schnell lernen auch mal selber kleine, leichte Beute zu fangen. Je eher sie es lernen, desto eher können sie auch dem Clan helfen, meinst du nicht auch?"
Ich war doch ein wenig überrascht, dass diese so zierlich wirkende Kätzin meiner Masse stand halten konnte - was mir aber nur mehr verdeutlichte, wieso sie als Anführerin erwählt worden war. Ich erinnerte mich daran, dass meine Mutter uns immer erzählt hatte, dass Katzen welche nicht stark wirkten es aber dennoch waren Respekt verdienten. Ich drehte leicht meinen Kopf und schleckte Mond erneut über die Schulter, als Zeichen meines Respektes. " Nun Geschwister wachsen doch meist eine Weile gemeinsam auf, ehe ihre Ansichten und Gefühle ihre eigenen Wege bilden. " Gab ich dann altklug von mir
Meine Ohren flitschten nahezu nach vorne, als Mond von den Zweibeinern zu sprechen begann und ein unterdrücktes Knurren folgte. "Meine Mutter hat uns immer davor gewarnt zu nah zu den komischen, felllosen Zweibeinern zu gehen. Sie sagte immer, dass diese nur solange gefallen an uns fänden, solange wir immer nur an uns herumziehen lassen. " Ich selber hatte nie erlebt ob das stimmte, doch ich vertraute meiner Mutter. Ebenso wie es meine Schwestern taten. "Du hast deine Geschwister wohl lange nicht gesehen. Vermisst du sie? " Ich lief nun neben Mond her und berührte sie ab und zu sachte mit meiner Schweifspitze am Rücken. Für mich war dies einfach nur eine Absicherung, dass sie wirklich noch bei mir war. "Ich vermisse meine Schwestern manchmal - das Raufen mit ihnen, oder das gemeinsame Jagen!" Erzählte ich dann sprudlig. Auch wenn ich zu den Wildkatzen gehörte, so war ich eben doch sehr verschmust. Weshalb ich wohl nun besonders nahe an Mond lief und mich tief schnurrend mit meiner Flanke an ihre drückte. Durch meine Größe und Körpermaße war es durchaus möglich dass ich die zierliche Kätzin drohte umzuschubsen.
Ich hatte das Schwimmen durch das Wasser und auch das Laufen darin genossen, ja hatte mich geradezu in dem kühlen Schlamm der Böschungen gewälzt, ehe ich wie ein verspieltes Kätzchen wieder zu Mond aufgeschlossen hatte. "Ich habe zwei Schwestern. Sie sind vom gleichen Wurf wie ich. Vor einer Weile haben sich unsere Wege getrennt. " Ich schnurrte leicht "Unsere..Art bleibt nie lange beieinander. Meist treffen sich die Weibchen nur für die Paarung mit den Weibchen und trennen sich danach wieder. Zumindest hat meine Mutter uns das immer erzählt, wenn wir nach unserem Vater gefragt haben." Erzählte ich freundlich. Mir machte es nichts aus, über meine Vergangenheit zu sprechen, es gab schließlich auch nichts, was ich zu verbergen hätte.
Bei Monds Worten zuckte ich mit den Ohren. Viel hatte ich bisher nicht getan, zumindest meiner Meinung nach nicht. Meistens ging ich eben einfach nur jagen oder hielt Wache wenn ich darum gebeten wurde. Auch wenn ich ohnehin eher Nachts aktiv war und bei Sonnenschein eben diesen nutzte um mir den Pelz wärmen zu lassen. Ich zuckte mit der Schweifspitze und sah noch einmal zu den Höhlen zurück, ehe ich Mond folgte. "Der Clan erinnert mich ein wenig an die Zeit, als ich mit meinen Schwester herum gezogen bin. " erzählte ich während des Laufens leise schnurrend.
Ich fraß meinerseits Fleisch von der anderen Schere. Aufgrund der Größe der Krabbe würde vielleicht sogar noch eine dritte Katze von der Beute satt werden, oder zumindest den größten Hunger stillen können. " Es ist immer noch seltsam, mit sovielen Katzen zusammen zu leben." Erwiderte ich mit nachdenklichem Ton. Manchmal zog es mich einfach fort, und sei es nur um nächtlich in Flüssen und Seen zu schwimmen. "Manchmal frage ich mich, ob ich wirklich hierher passe." Maunzte ich dann mit ein wenig Unsicherheit in der Stimme "Aber andererseits möchte ich auch nicht fort gehen..wegen der Jungen" Wieder ging mein Blick zu den Höhlen. Ich liebte es mit den Jungen zu tollen oder ihnen beim Spielen und herum jagen zu zu sehen. Ich fraß noch ein wenig vom Bauchfleisch der Krabbe ehe ich diese fragend zu Mond schob, damit sie sich sättigen konnte. Je gesättigter wir waren, desto länger würden wir das Territorium durchstreifen können.
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